Was ist ein FossilWat is een fossiel

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© Henskens Fossils & John v. Straaten

 

Ein Fossil ist jederBeweis prehistorisches Leben. Dieser Beweis kann bestehen aus eigentlichenResten wie Knochen, Zähne usw. sondern auch Abdrucken (vonz.B. Blättern) und Tierfährten.
           

Amphibian 
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                                                                                 Paradoxidesgracilis

Paläontologieist die Lehre von Fossilien. Das wird oft verwirrt mit Archäologie, die Lehreder Entstehung des Menschen und seiner Kulturen. Die Paläontologie umfasst diePeriode zwischen das Entstehen des Lebens vor ungefähr 3,7 Milliarden Jahrenbis den Aufstieg der menschlichen Kultur vor ca. 10.000 Jahren. 

Fossilien haben den Mensch Generationen langfasziniert. Griechische Philosophen betrachteten sie als fremde, natürlicheErscheinungen die in der Erde auf derselben Art und Weise wie Kristallegebildet wurden. Maarten Luther (1483 – 1546), der wichtigste Begründer derchristlichen Reformation, war der Meinung, dass fossile Funden auf Berggipfelnein Beweis für die biblische Sintflut waren. Leonardo da Vinci (1452 – 1519)meinte (mit Recht), dass Fossilien die versteinerten Resten sind von Organismendie einst gelebt haben. Seine damals ketzerischen Gesichtspunkten wurden zurSeite geschaffen (Gott wurde eben nie seine eigenen Schöpfungen aussterbenlassen) bis seine Anzeichnungen im 19. Jahrhundert publiziert wurden. 

 

Wieentsteht ein Fossil? 

Durch besondere Umstände sind manche Lebewesennach ihrem Tod nicht verwest und zerfallen, sondern Bestandteile, Form und/oderStruktur bleiben erhalten. Nur wenige Organismen werden fossil und wenn, dannauch meist nur die Hartteile. Es gibt fast keine Überlieferungen von Organismenmit einem Weichkörper.
Die folgenden Prozesse können zurFossilisation führen:

1) Bedeckungdurch Sand, Schlamm usw. Das ist die gängige Form. Desto größer der Druck vonoben die entsteht wenn immer mehr Sedimente dazukommen, desto größer ist dieChance, dass der Organismus als Fossil überliefert wird. Der Druck auf deruntenliegenden Schicht kann so groß werden, dass diese so hart wie Stein wird.

2) Einfrieren.Ein gutes Beispiel dafür sind die komplett erhaltenen Mammute im Permafrost vonSibirien. 

3) Dehydratation.Tiere welche in Höhlen sterben können auftrocknen und tausende Jahre langbewahrt bleiben.

4) Mineralisierung.Holz und Knochen können bewahrt bleiben wenn die originellen Zellenraumen sichmit Mineralien füllen. Diese Mineralien werden oft aus dem Wasser aufgenommenin dem sich das Holz oder der Knochen sich befindet, so dass es „versteinert“.

5) Desintegration.Wenn Lebewesen einen Hohlraum im Sediment hinterlassen und der Organismusselbst zerfällt, bleibt ein „Mall“ vom eigentlichen Organismus übrig.

6) Steinkernerhaltung.Wenn so einen Hohlraum mit Sediment verfüllt wird und die Schale des Organismussich auflöst, bleibt ein Innenabdruck, ein „Steinkern“.

 Landlebewesen sind im Vergleich zuMeeresbewohnern weitaus weniger häufig im fossilen Zustand überliefert. AmFestland verwittern die Reste oft bevor sie von Sedimenten bedeckt werdenkönnen. Bei marinen Lebewesen ist die Chance, dass sie nach ihrem Tode durchSand oder Schlamm bedeckt werden, viel großer.
Terrestrische Organismen haben also nur einegroße Chance als Fossil überliefert zu werden, wenn sie gerade bevor oder nachihrem Tode ins Wasser geraten.

 

Methodenzur Altersbestimmung
 

1) RadiometrischeAltersbestimmung
Die Atome radioaktiver Isotope zerfallen gesetzmäßigzu nichtradioaktiven Isotopen. Durch Stoffwechselprozesse bleibt das Niveau vonz.B. Kohlenstoff 14 in einem lebenden Organismus in konstantem Gleichgewichtmit dem Niveau der Atmosphäre oder des Meeres. Mit dem Tod des Organismusbeginnt der radioaktive Kohlenstoff 14 mit einer konstanten Geschwindigkeit inden nicht radioaktiven Stickstoff zu zerfallen. Der Kohlenstoff wird dann nichtmehr durch das Kohlendioxid in der Atmosphäre ersetzt. Der schnelle Zerfall vonKohlenstoff 14 (Halbwertszeit 5570 Jahre; nach 5570 Jahren ist 50 % des Gehaltsan Kohlenstoff 14 in Stickstoff umgesetzt) begrenzt den Datierungsraum aufungefähr 70.000 Jahre.
Mit dem Zerfall von radioaktiven Kalium 40 zuArgon 40 und Calcium 40 können Gesteine mit einem Alter großer als 100.000Jahren bestimmt werden. Die Halbwertszeit von Kalium 40 ist 1,25 MilliardenJahre.

2) StratigraphischeAltersbestimmung
Durch die Abfolge der Gesteinsformationen kannman festlegen, welche Schichten älter und welche jünger sind. Diese Methode bringtkeine absoluten Zahlen, aber zusammen mit den radiometrischen Messungen ergebtsich ein relativ genaues Bild, wie alt eine Gesteinsschicht ist und damit auchdie darin erhaltenen Fossilien.

3) Altersbestimmungdurch Leitfossilien
Als Leitfossilien bezeichnet man Fossilien,die nur in einem begrenzten Abschnitt der Gesteinsfolgen vorkommen, aber weitverbreitet waren. Schichtungen, die Fossilien derselben Art aufweisen, müssenim selben Zeitabschnitt der Erdgeschichte abgelagert worden sein.

 
Präkambrium (4,6 Milliarden Jahre – 542 Millionen Jahre) 

Das Präkambrium umfasst eine Zeitdauer vonrund 4 Milliarden Jahren, vom Zeitpunkt der Entstehung der Erde bis zum Beginndes Kambriums. Nach der Abkühlung der Erde als Feuerball und dem Entweichen derersten flüchtigen Atmosphäre von Helium und Wasserstoff bildete sich dieErdkruste. Diese Atmosphäre enthielt gasförmige Gemische von Wasserstoff,Ammoniak, Methan, Kohlendioxid und Wasserdampf, die durch die Vulkanefreigesetzt wurden. Nach der Abkühlung kondensierte der Wasserdampf, Regenüberschwemmte die Erde, ein Großteil verdampfte, aber kleinereWasseransammlungen blieben zurück.
            Mannimmt an, dass sich das Leben vielleicht in der „Ursuppe“ durch chemischeReaktionen gebildet haben könnte. Es gibt aber auch Theorien, die annehmen, dassdas Leben durch den Einschlag von Asteroiden oder Kometen entstanden sein soll.Mit diesen extraterrestrischen Gesteinsbrocken könnten einzelne Aminosäurenoder sogar lebende Zellen auf der Erde gelangt sein.
            ImPräkambrium entwickelten sich die ersten Lebewesen, von denen aber nur wenigeFossilien erhalten sind. Der genaue Zeitpunkt ist nicht bekannt. Jedoch weisenetwa 3,8 Milliarden Jahren alte Gesteine von Grönland auf einen organischenUrsprung. Es gibt auch gut erhaltene fossile Bakterien von rund 3,5 Mld Jahrenalt aus Australien.
            Gegenende des Präkambriums entstanden auch mehrzellige Organismen, die zum Teilunter die Vorläufer noch bestehender Gruppen gerechnet werden wie Schwämme undNesseltiere, zum Teil aber auch schwer oder gar nicht in die heute bekanntenGruppen von Lebewesen eingeordnet werden können.

Eukaryotes Eukaryotes.jpg (13697 bytes)  

Kambrium (542 – 488 Millionen Jahre)   (Paradoxides gracilis)

Beginn des Kambriums existierte ein großerSüdkontinent, Gondwana, wozu u. a. das heutige Afrika, Südamerika, IndienMadagaskar, Australien und Antarktika gehörten. Auch gerade südlich desÄquators lagen Laurentia (Teile Nordamerikas und Grönlands), Baltica(Nordosteuropa) und Sibiria (Sibirien). Zu Beginn des Kambriums muss eineglobale Erwärmung eingetreten sein. Der Meeresspiegel stieg beträchtlich an.
Der Beginn desKambriums ist gekennzeichnet durch die sog. „kambrische Explosion“. In einemgeologisch kurzen Zeitraum entstanden sehr viele mehrzellige Tiergruppen. ImKambrium waren fast alle modernen Tierstämme vorhanden: Schwämme, Nesseltiere,Gliederfüßer (u. a. Trilobiten), Armfüßer, Weichtiere, Stachelhäuter, und dieVorläufer der Wirbeltiere. Im Kambrium entwickelten viele Arten erstmals harteSkelette und Gehäuse (zur Unterstützung und gegen Räuber). Das macht erklärbar,warum im Kambrium plötzlich so viele Tierstämme auftreten, über deren Vorfahrennichts bekannt ist. Im Kambrium entwickelten sich die ersten primitiven Fische.Sie waren die ersten Wirbeltiere. Aus der kambrischen Pflanzenwelt sind nurmarine planktonische Algen bekannt. Das Land war noch nicht von Pflanzenbesiedelt.
            AmEnde des Kambriums kam es zu einer weitverbreiteten Aussterbung. GroßeAussterbungen sind ein bekanntes Phänomen in der Erdgeschichte. Diesebiologischen Krisen wurden durch Großereignisse in der Geosphäre ausgelöst, wieKlimaänderungen, Meeresspiegelschwankungen, Verlagerungen von Kontinentmassenund Meteoriteneinschläge.

  

Ordovizium (488 – 444 Millionen Jahre) 066 Mytrocystites.jpg (13716 bytes) (Mytrocystites)

Die Anordnung der Kontinente änderte sich imOrdovizium nur wenig. Sie war geprägt vom Großkontinent Gondwana und den dreikleineren Kontinenten Laurentia, Baltica und Sibiria sowie einer ganzen Reihevon noch kleineren Kontinenten, die ursprünglich Teile Gondwanas waren. Balticaund Gondwana entfernten sich etwas voneinander. Laurentia driftete nach Nordenzum Äquator. Sibiria lag bereits im Mittelordovizium am Äquator.
            ZuBeginn des Ordoviziums war es in Nähe des Äquators wahrscheinlich sehr warm.Auch aus den Gebieten des damaligen Südpols sind keine Vereisungen bekannt. AmEnde des Ordoviziums kam es jedoch zu einer großen Vereisung, die einen großenTeil der Südhalbkugel betraf.
            Nachder großen Aussterbung am Ende des Kambriums kam es im Unterordovizium zu einererneuten Radiation. Die Korallen, Graptolithen und Moostierchen treten erstmalsin Erscheinung. Die Arm- und Kopffüßer, Trilobiten und Seeliliendiversifizieren sich. In der Gruppe der Stachelhäuter treten die Seeigel,Seewalzen, Seesterne und Schlangensterne erstmals auf.
            Vermutlichentstanden bereits im Ordovizium die ersten einfachen Landpflanzen. Sieentwickelten sich im Silur und Devon rasch weiter.
            AmEnde des Ordoviziums kam es erneut zu einem Massenaussterben. Über 100 Familienvon marinen Organismen starben aus. Die Ursache war vermutlich eine Kombinationvon mehreren Faktoren, u. a. globale Abkühlung und Senkung des Meeresspiegels.

  
Silur (444 – 416 Millionen Jahre) 066 Koremagraptus.jpg (12698 bytes) (Koremagraptus)

Die für Kambrium und Ordovizium typischeAnordnung der Kontinente änderte sich im Silur grundlegend. Bereits während desOrdoviziums bewegten sich Laurentia und Baltica aufeinander zu. Im UnterenSilur kam es zur Kollision der beiden großen Kontinentalplatten. Mit derVerschmelzung entstand ein neuer Großkontinent: Laurussia.
            DasKlima war global betrachtet recht warm, ungefähr 3 ° C über heutigem Niveau. Inden niedrigen Breiten kam es zur Bildung von Riffen. Der Wasserstand warrelativ hoch. Das führte auch zur Bildung von Flachmeeren auf den einzelnenKontinenten.
            Dieersten kiefertragenden Fische kamen auf. Im Obersilur sind die ersten fossilenReste der Knochenfische nachgewiesen worden. Sie lebten zusammen mit riesigen,bis zu 2 m langen Seeskorpionen. Die Korallen bildeten größere Riffstrukturen.
            DieLandpflanzen entwickelten sich weiter und breiteten sich aus. Die erstenGefäßpflanzen erschienen im Mittelsilur auf Laurussia und Gondwana.

 
 

Devon (416 – 360 Millionen Jahre) 113gyroptgehius.jpg (14384 bytes)(Left DevonianFish Gyroptychius)

Im Obersilur war ein großer Teil vom NordrandGondwanas abgebrochen und driftete im Devon nach Norden auf Laurussia zu.
            DasKlima während des Devons war weltweit warm, ungefähr 6 ° C über heutigemNiveau. Der Meeresspiegel lag aufgrund der geringen Menge an Inlandeis rechthoch.
            DieFische entwickelten sich in ungeheurer Vielfalt, besonders die Panzerfische,von denen einige eine Länge von bis zu 9 m erreichen konnten (Dunkleosteus, ein räuberisch lebenderPanzerfisch). Daher wird das Devon auch als „Zeitalter der Fische“charakterisiert. Weiterhin erreichten die Stachelhaie den Höhepunkt ihrerArtenvielfalt. Auch erschienen die ersten Quastenflosser und Lungenfische.
            GegenEnde des Devons treten die ersten Landwirbeltiere auf. Sie hatten noch eineamphibische Lebensweise. Die ersten Amphibien hatten sich aus Fischenweiterentwickelt. Im Unterdevon entstanden die ersten flügellosen Insekten undim Oberdevon die ersten geflügelten Insekten.
            DieLandpflanzen breiteten sich im Devon weiter aus. In den sumpfigen, tropischenGebieten des Oberdevons entstanden die ersten Wälder. Aus ihnen entstanden dieältesten Kohlevorkommen. Durch die Verbreitung der Landpflanzen und die damitverbundene Steigerung der Photosynthese stieg der Sauerstoffgehalt der Luftstark an. Im Devon erreichte er einen Wert von 15 % (ungefähr 70 % des heutigenNiveaus).
            InDeutschland befindet sich eine weltweit bekannte Fundstelle von marinenFossilien aus dem Unterdevon: der Hunsrückschiefer bei Bundenbach (in der Nähevon Koblenz). Für mehr Informationen über diese Fundstelle siehe Fossil Info=> Devon.
            ImOberdevon kam es wieder zu einem Aussterbeereignis, bei dem hauptsächlichmarine Gruppen betroffen waren. Die Landlebewesen wurden weniger reduziert.Einige am stärksten betroffenen Gruppen waren u. a. die Trilobiten undPanzerfische.
 

Karbon (360 – 299 Millionen Jahre) 004calamites.jpg (23768 bytes) (Calamites)

Gondwana und Laurussia nähern sich undkollidieren gegen Ende des Karbons, wodurch im heutigen Mitteleuropa undNordamerika große Gebirgsketten entstehen.
            ImUnterkarbon bildeten sich bereits erste Vergletscherungen, die Eisausbreitungfand aber erst an der Grenze Karbon/Perm ihren Höhepunkt. DieDurchschnittstemperatur war ungefähr 14 ° C, das kommt überein mit den heutigenNiveau.
            DiePanzerfische, die in den Ozeanen des Devons die herrschende Gruppe waren,erholten sich nicht vom Massenaussterben an der Wende Devon/Karbon und starbenaus. Die Entwicklung verlief hin zu beweglicheren Formen der Strahlenflosser.Auch die Trilobiten überlebten im Karbon nur mit wenigen Arten. Die Ammonitenhingegen entwickelten im Karbon eine große Diversität.
            ImOberkarbon waren die geflügelten Insekten bereits sehr divers entwickelt. Aufgrunddes hohen Sauerstoffgehaltes der Atmosphäre entwickelten sich unter denInsekten Reisenformen, u. a. eine Libelle mit einer Spannweite von einem halbenMeter. Die einzigen an Land lebenden Wirbeltiere des Karbons waren Amphibienund die ersten Reptilien, die sich aus Amphibien entwickelt hatten. DieAmphibien hatten an Land keinerlei Nahrungskonkurrenten und entwickelten vielfältigeFormen. Manche Arten erreichten Größen von bis zu 6 Metern.
            Mankann das Karbon auch als Zeitalter der Farne bezeichnen. In weitausgedehntenKohlesümpfen entstanden die weltgrößten Vorräte an Steinkohlen. Dieherrschenden Vertreter der Flora in diesen Sümpfen waren Schuppen- undSiegelbäume, baumartige Pflanzen, die Größen von bis zu 40 Metern erreichten.

 

Perm (299 – 251 Millionen Jahre) 0004 param.jpg (11186 bytes) (Paramblypteris)

Durch die Kollision von Sibirica mit dembereits im Karbon vereinigten Großkontinenten Gondwana und Laurussia entstandim Unterperm der Superkontinent Pangaea. Das heutige Mitteleuropa befindet sichauf der Höhe des Äquators während sich das heutige Afrika, Indien, Südamerikaund Australien auf die südliche Halbkugel befinden und größtenteils von Eisbedeckt wurden.
            Währenddes Perms herrschte in vielen Gebieten der Erde ein relativ trockenes Klima.Die reichsten Salzlagerstätten der Erdgeschichte entstanden in dieser Zeit. ImPerm scheint es mehrmals zu einem Treibhauseffekt gekommen zu sein, wodurch diedurchschnittliche Bodentemperatur, trotz der Vereisungen im Süden, ungefähr 16° C war.
            Unterden Landwirbeltieren kam es zu einer ersten großen Radiation der Reptilien.Zahlreiche, artenreiche Gruppen erschienen erstmals im Laufe des Perms undverschwanden bereits wieder am Ende dieses Zeitraums. Die Amphibien, die imKarbon dominierten, waren im Niedergang. Die Trilobiten und Eurypteridenstarben aus, aber die Insekten florierten.
            Ander Perm-Trias-Grenze geschah das größte bekannte Massenaussterben derErdgeschichte. Mehr als 80 Prozent der Tier- und Pflanzenarten starb aus.

 
Trias (251 – 200 Millionen Jahre)003 Encrinus.jpg (10114 bytes) (Encrinus) 

Bereits im Oberperm setzte der Zerfall vomSuperkontinent Pangaea ein, und in der Trias erweiterte sich diese Entwicklung.In der Obertrias begann sich auch bereits die Öffnung des späterenNordatlantiks anzudeuten, indem sich das spätere Nordamerika und Europa voneinander erweiterten.
            DasKlima der Trias war warm bis heiß. Europa lag im subtropischen Wüstenbereich.Auch weltweit scheint das Klima trocken gewesen zu sein, was wahrscheinlich aufdie Form des Superkontinentes Pangaea zurückzuführen ist. Die sommerlichenTiefdruckgebiete saugten hauptsächlich Luft von anderen inneren Landesteilenan, und nicht vom kühleren Ozean.
            DerSuperkontinent Pangaea, der fast die gesamte Landesmasse enthielt und sich vomNordpol bis zum Südpol spannte, ermöglichte die uneingeschränkte Verbreitungder Landtiere. In der Trias nahmen die Reptilien einen ungeheuren Aufschwung.Es entstanden viele neue Ordnungen, u. a. die Dinosaurier, die Flugsaurier(Pterosaurier), die Krokodile, die Echsen (Sauria), die Schildkröten und dieFischsaurier (Ichthyosauria). Damit waren in der Trias (mit Ausnahme derSchlangen) bereits alle Reptilgruppen vertreten. Die in der Trias erschienenenersten Dinosaurier entfalteten sich während der darauf folgenden Perioden vonJura und Kreide und wurden zur dominierenden Lebensform der terrestrischenÖkosysteme. Aber auch die ersten Säugetiere entwickelten sich in der Trias ausden Reptilien. Sie spielten jedoch bis zum Aussterben der Dinosaurier am Endeder Kreide eine eher untergeordnete Rolle.

 

Jura (200 – 145 Millionen Jahre)  (Camarasaurus)utah003.jpg (18270 bytes) (Utah Raptor)

Während des frühen Jura zerfiel Pangaeaweiter. Die Bruchstücke bildeten Nordamerika, Eurasien und den südlichenGroßkontinent Gondwana. Der frühe Atlantik war noch schmal. Im späten Jurabegann auch Gondwana zu zerbrechen.
            DasKlima im Jura war warm (Durchschnittsbodentemperatur 3 ° C über heutigemNiveau). Wie schon in der Trias befand sich auch im Jura kein festes Land inder Nähe der geographischen Pole.
            DerJura stellt die erste Blütezeit der Dinosaurier dar. Aus wahrscheinlichkleinen, fleischfressenden Dinosauriern entwickelten sich die ersten Vogel. Derälteste bekannte Vogel ist Archaeopteryxaus den Gesteinsschichten des Oberen Jura, aus der Fränkischen AlbDeutschlands.
            WichtigsteLeitfossilien im Jura sind die Ammoniten. Diese ausschließlich marinvorkommenden entfernten Verwandten der heutigen Tintenfische zählen zu denhäufigsten Wirbellosen des Jura.
            Deutschlandbesitzt zwei weltweit bekannte Fossilfundstellen aus dem Jura: Holzmaden beiKirchheim (sog. Posidonienschiefer) aus dem Unterjura und Solnhofen (sog.Plattenkalk) aus dem Oberjura. Für mehr Informationen über diese Fundstellensiehe Fossil Info => Jura.
            DieFlora wurde von den Gymnospermen dominiert, darunter die Nadelholzgewächse wiez.B. Mammutbäume und Kiefern, aber auch Ginkgobäume und Palmfarne. Der Jurawird auch als Zeitalter der Palmfarne (Cycadeen) bezeichnet, da diese sehrhäufig waren.

 

 Kreide (145 – 65 Millionen Jahre)  (Mosasaur)

Der Zerfall von Gondwana setzt sich in derKreide weiter fort. Es kommt zur Trennung des noch zusammenhängenden Australiens/Antarktikasund des zu Beginn der Kreide ebenfalls noch zusammenhängendenAfrikas/Südamerikas. Auch Indien spaltet sich ab. In der Unterkreide beginntsich zunächst der südliche Südatlantik zu öffnen. Diese Öffnung setzt sich dannim Laufe der Unterkreide weiter nach Norden fort. Vor ungefähr 90 MillionenJahren war dann eine durchgehende Verbindung zum Nordatlantik entstanden.
            DasKlima war allgemein warm und ausgeglichen. Es ermöglichte einigen Dinosauriern,zumindest in den Sommermonaten, bis in hohe nördliche und südliche Breitenvorzudringen. Die Pole waren eisfrei und entsprechend war auch derMeeresspiegel sehr hoch.
            DieKreidezeit stellt die zweite Blütezeit der Dinosaurier da. Viele aus Filmenbekannte Dinosaurier wie Tyrannosaurus,Velociraptor und Triceratops stammen aus der Kreide. Im Kreidemeer lebten Ichthyosaurier,Mosasaurier, Plesiosaurier und Pliosaurier, aber auch Riesenammoniten. Derbislang größte bekannte Ammonit kommt aus der Westfälischen Bucht im Münsterlandund hatte einen Gehäusedurchmesser von etwa 1,8 Meter.
Jüngere Fundebelegen, dass die Säugetiere nicht nur, wie bisher angenommen, aus kleinenInsektenfressern bestanden. Sie besetzten bereits die gleichen ökologischenNischen, die auch die heutigen Säuger ausfüllen, und entwickelten sehr ähnlicheAnpassungsformen, u. a. kleine Säugerraubtiere, die auf Reptilien spezialisiertwaren.
            Währendder Kreide entwickelten sich die ersten strauchigen Blütenpflanzen. In derOberkreide konkurrierten bereits viele Laubbäume wie Ahorn, Eiche oder Walnussmit Nadelbäumen. Gräser breiteten sich auf dem Festland aus.
            AmEnde der Kreidezeit kam es zu einem weltweiten Massenaussterben, das fast alleTier- und viele Pflanzengruppen erfasste. Zu den Ursachen gibt es verschiedeneVorstellungen. Die bekannteste Theorie ist ein Meteoriteneinschlag in Yucatan,Mexiko. Aber auch der enorme Vulkanismus bei der Entstehung derDekkam-Plateaubasalte in Indien könnte eine entscheidende Rolle gespielt haben.

  

Tertiär            Paläozän (65 – 56Millionen Jahre)

                       Eozän(56 – 34 Millionen Jahre)

                       Oligozän(34 – 23 Millionen Jahre)

                       Miozän(23 – 5,3 Millionen Jahre)

                       Pliozän(5,3 – 2,6 Millionen Jahre)

 

Paleocene Lepidotus
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Eocene Dilpomystus (& Knigthia)
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Oligocene Dapalis macrurus
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Miocene M. Megalodon
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Pliocene Hipparion
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Das Gesicht der Erde unterschied sich durchdie Verteilung der Kontinente im Paläozännoch deutlich vom heutigen Anblick. Am Beginn der Epoche waren noch einigeBruchstücke des alten Südkontinents Gondwana miteinander verbunden. So warenAustralien und Südamerika noch mit der Antarktis verbunden, Afrika und Indienjedoch weiter nördlich bereits isoliert. Nordamerika war über Grönland mitEuropa verbunden und hatte über die Beringstraße auch mit Ostasien Kontakt.Dafür befand sich ein Flachmeer zwischen Asien und Europa.
            AmBeginn des Paläozän lagen die Temperaturen um etwa 2 – 3 Grad niedriger als inder Kreidezeit, später stiegen sie geringfügig an. Das Klima was insgesamt vielwärmer und feuchter als heute. Am Ende des Paläozän kam es zu einemplötzlichen, weltweiten Temperaturanstieg von 5 – 6 ° C.
            DasPaläozän ist gekennzeichnet durch die Weiterentwicklung der ehemals kleinenSäugetiere, die nach dem Aussterben der Dinosaurier an Größe und Artenzunahmen. Auch die Vögel erreichten eine weltweite Verbreitung.           

Die Entwicklung der Säugetiere geht im Eozän sprunghaft weiter. Die Ordnungender Unpaarhufer, Fledermäuse, Primaten und Nagetiere entstanden. Zu denberühmtesten Fundstellen aus dem Eozän der Welt gehört die Grube Messel beiDarmstadt. Dort fand man fossile Reste von Insekten, Amphibien, Reptilien,Vögeln und Säugetieren. Zu dieser exotischen Tierwelt gehörten u. a.Riesenameisen, Riesenschlangen, Krokodile, der bis zu 2 m hohe Riesenlaufvogel Diatryma, fuchsgroße Urpferde, Tapire,Ameisenbären, Schuppentiere und Urraubtiere. Für mehr Informationen über dieseFundstelle siehe Fossil Info => Tertiär 

Im Oligozänbegann u. a. die Auffaltung der Alpen und der Rocky Mountains. Südamerika wurdevon den anderen Kontinenten getrennt, und dort begann sich eine eigenständigeFauna zu entwickeln, in der die Beuteltiere florierten. In den übrigen Erdteilenentwickelten sich die modernen Säugetier-Ordnungen. Die Nagetiere blühen auf,und Hunde und Katzen (u. a. die Säbelzahnkatzen) finden hier ihren Ursprung.
            Europaund Asien vereinigen sich, und es kommt zu einem massiven Austausch terrestrischerSäugetier-Faunen zwischen den beiden Kontinenten.

 

Im Miozänexistierte die Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika noch nicht, und diesüdamerikanische Tierwelt war weiterhin isoliert, während sich auf anderenKontinenten die Vorfahren von Wölfen, Pferden, Hirschen und Kamelenentwickelten. Auch die Rüsseltiere erlebten eine Blütezeit.

            Afrikakommt in Kontakt mit Eurasien, wodurch Tiere von Eurasien nach Afrika ziehenkönnen (u. a. Nashörner) und in umgekehrter Richtung (u. a. Rüsseltiere). 

Im Pliozänbegann die Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika sich zu bilden, wasstärkere Auswirkungen auf die Ausbreitung vieler Tiergattungen, z.B. die von Rüsseltierenvon Afrika über Asien nach Nord- und Südamerika, hatte. Die südamerikanischeTierwelt, die sich in der Isolation eigenständig entwickelt hatte, verändertesich. Die Säbelzahnkatzen verdrängten die großen Terrorvögel (die bisher, nachdem Aussterben der Dinosaurier, die Rolle der Topräuber eingenommen hatten) vonder Spitze der Nahrungspyramide. Weil Nord-, Mittel- und Südamerika jetztmiteinander verbunden sind, können die warmen Meeresströmungen aus dem Atlantiknicht mehr in den Pazifik fließen, sondern werden nach Norden umgeleitet. Somitentstand der Golfstrom, der seitdem Nordwesteuropa erwärmt. In Afrika lebtendie Australopithecinen als Vorfahren des Menschen.
            DasKlima war global noch warm, obwohl eine allmähliche Abkühlung die bevorstehendeEiszeit des Pleistozäns ankündigte.

 

 

Quartär          Pleistozän (2,6Millionen Jahre – 10.000 Jahre)(Mammuthus) 02 Mastodont.jpg (34905 bytes)(Mastodont)

                       Holozän(10.000 Jahre – rezent)

 Das Obere Pleistozänumfasst eine Warmzeit (in Europa Eem-Warmzeit genannt) und eine darauf folgendeVereisungsphase. Die Eem-Warmzeit dauerte nur rund 10.000 Jahre, die Vereisungweiter Teile der Kontinente auf der Nordhalbkugel mehr als 100.000 Jahre. DieseVereisungsperiode dauerte mit einem Wechsel von Kalt- und Warmzeiten bis heutean. In das Untere Pleistozän fällt auch die Kulturentwicklung und Verbreitungdes heutigen Menschen. Erste Kunstwerke sind vor rund 80.000 Jahren bekannt.
            DieFauna des Pleistozän glich der heutigen Fauna schon stark. Im Verlauf dieserEpoche entstanden die meisten der heute bekannten Arten. Arten und Gattungendie charakteristisch für das Pleistozän in Europa waren, waren große Huftierewie der Riesenhirsch Megaloceros undBisons, Rüsseltiere wie Mammuts, Waldelefant und Mastodonten, Säbelzahnkatzen,Pantherkatzen wie Leopard und Höhlenlöwe, Bären wie der Höhlenbär, Nashörner,Hyänen und das Flusspferd. Am Beginn des frühen Pleistozän erschienen erstmalsHominiden an den Rändern Europas.
            AuchAustralien beherbergte im Pleistozän eine reichhaltige Großtierfauna. Dazuzählten riesige Pflanzenfresser wie Diprotodon,Beutellöwen, Riesenwarane, Bodenkrokodile und viele Känguruarten. Vor rund50.000 Jahren erreichte erstmals auch der Mensch den abgelegenen Kontinent.
            DerAmerikanische Doppelkontinent beherbergte durch das gesamte Pleistozän hindurcheine Fauna, die sich neben den heutigen Arten oder deren Vorläufern zusätzlichdurch eine große Zahl auffälliger Großtierarten auszeichnete. Dazu gehörten inNordamerika Mammuts, Mastodonten, Kamele und Amerikanische Löwen. In Südamerikalebten Toxodonten (Nashorn-ähnliche Säugetiere) und Gomphotherien (eine ArtRüsseltiere). Auf beiden Kontinenten waren Säbelzahnkatzen, Riesenfaultiere undRiesengürteltiere vertreten. Vor rund 12.000 Jahren erschien auch erstmals derMensch in Amerika.
            AmEnde des Pleistozäns verschwanden weltweit zahlreiche Großtierarten. DieseAussterbungen waren wahrscheinlich erstens eine Folge der Verbreitung dermenschlichen Populationen die diese Tiere bejagten, zweitens eine Folge desTemperaturanstieges der seinerseits eine Änderung der Vegetation zur Folgehatte. 

Auf das Pleistozän folgt das Holozän, klimatisch gesehen eine Warmzeitinnerhalb des Eiszeitalters. Auf der Grenze Pleistozän/ Holozän stiegen dieDurchschnittstemperaturen innerhalb von nur 20 bis 40 Jahren um 6 ° C.
Im Unterholozänbegann ein Umbruch in der Ernährungsweise der Menschen: die Jäger und Sammlerbegannen, Getreide und andere Pflanzen anzubauen und Tiere wie Ziegen undSchafe zu domestizieren. Mit der Erwärmung einher ging ein Abschmelzen derEismassen, und das führte zu Anfang des Mittelholozäns zu einem Anstieg desMeeresspiegels um etwa 120 m (im Vergleich zum Minimalstand im Pleistozän). Vorrund 7000 Jahren wurden dadurch u. a. die Britischen Inseln vom europäischenFestland getrennt.
Durch das wärmerwerdende Klima wich in Mitteleuropa und Nordamerika die Tundrenvegetationzunehmend einer Bewaldung. Die Tundra breitete sich dementsprechend nach Nordenin Gebiete von polarer Kältewüste aus. Vor rund 5000 Jahren wurde das Klima inden Wüstengebieten deutlich trockener. Die Bewohner dieser Gebiete mussten ihreLebensräume verlassen und sammelten sich in den Flußtälern des Nil, Niger,Huang-Ho und Indus sowie in Mesopotamien am Euphrat und Tigris. In den meistendieser Gebiete blühten durch die Notwendigkeit einer staatlichen Organisationsowie einer deutlichen Bevölkerungszunahme erste Hochkulturen auf.

 Homo sapiens sapiens.

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